Bild- und Videopräsentation

Testbericht: Aquasoft DiaShow 10 Ultimate

2018-04-05, aktualisiert 2018-05-24 Die Potsdamer Softwareschmiede Aquasoft ist Hersteller der bekannten und sehr umfangreichen Bild-Präsentationssoftware “DiaShow”. Auch wenn DiaShow 10 seit einiger Zeit im Handel erhältlich ist, wollen wir die Software im Rahmen der 4K-Specials auf digitalkamera.de genauer unter die Lupe nehmen. Wir stellen dabei die wichtigsten Funktionen vor und ermitteln, ob sich Fotos und Video bequem zu einer ansehnlichen Multimediaschau zusammenstellen lassen.  (Harm-Diercks Gronewold)

Die von Aquasoft als Mindestanforderung genannten Angaben sind mit 2 Gigabyte RAM und 2 GHz Prozessor sehr klein dimensioniert. Es ist zu bezweifeln, dass diese ausreichend sind, um beispielsweise 4K-Videomaterial zu verarbeiten, geschweige denn ein Video in einer endlichen Zeit zu erzeugen. Wer also UHD-Diashows erstellen will, der sollte sich im klaren sein, dementsprechend Leistung in seinem Rechner zu haben, um bequem arbeiten zu können. Zudem gibt es die DiaShow exklusiv für Windows Systeme. Apple-Mac-Besitzer bleiben leider außen vor.

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Das erste, was der Anwender von DiaShow 10 zu sehen bekommt ist der Wilkommensdialog. Er enthält alle Auswahlmöglichkeiten. Für Einsteiger empfiehlt es sich, die Beispieldiashow zu öffnen, um zu sehen, was die Software kann und wie dies in der Praxis strukturiert ist. Wenn es schnell gehen soll, wird die intelligente Vorlage gewählt und wenn man selber kreativ werden will, dann startet man mit einem der beiden Bildseitenverhältnisse 4:3 oder 16:9 ein komplett eigenes Projekt.

Auf den ersten Blick sieht die Arbeitsoberfläche der DiaShow wie ein herkömmliches Videoschnittprogramm aus. Auf der linken Seite befinden sich die kategorisierten Effekte, Überblendungen, Texteffekte und vieles mehr. In der Mitte ist das Vorschaufenster zu finden und rechts die mächtigen Eigenschaften des ausgewählten Objekts – dazu später mehr. Das gesamte untere Drittel der Arbeitsfläche ist die zum Storyboard umschaltbare Spuransicht. Möchte man es sich einfach machen, reicht ein klick auf eine Schaltfläche und man kann sich per Windows Explorer die einzufügenden Bild- und Videodaten in die Software importieren. In der Standardeinstellung besitzen alle Bilder die gleiche Verweildauer und per Zufallsgenerator wird eine Überblendung gesetzt. Prinzipiell kann die so erstellte Präsentation in verschiedene Ausgabeformate exportiert werden, doch auch dazu später mehr. Die Reihenfolge der Bilder und Videos kann man per Drag-and-Drop in der Timeline selber verändern.

Doch wenn man ehrlich ist, dann ist eine so erstellte Präsentation sehr beliebig. Zum Glück bietet DiaShow 10 deutlich mehr Möglichkeiten. Das beginnt beispielsweise bei der Option, die zufälligen Überblendungen so einzuschränken, dass nur bestimmte Arten der Überblendung genutzt werden. Selbstredend besteht die Möglichkeit, selber Ein- und Ausblendungen auszuwählen und per Drag and Drop in ein Bild zu ziehen. Um Bilder aufzupeppen, stehen verschiedene Vorlagen zur Verfügung. Diese reichen von Spezialeffekten wie Rahmen und Farbeffekten bis hin zu Masken, vorgefertigten Effektkombinationen und vielem mehr. Ebenso wie Bildeffekte können auch Texte hinzugefügt und unabhängig von der Bildeinblendung individuell eingeblendet werden.

Wie bereits erwähnt, hat der Benutzer die Möglichkeit, Effektvorlagen für Bilder einzusetzen. Diese lassen sich zudem spielend leicht anpassen oder von der Pike auf selber erstellen. Die so erstellten Effekte können gespeichert werden und sind dann unter den Vorlagen zu finden. Dazu reicht ein Rechtsklick auf das Bild und die Auswahl “Bild bearbeiten”. Das Bild wird dann in einem Editor angezeigt und in diesem lassen sich neben Farbe, Kontrast, Sättigung etc. auch Effekte hinzufügen und anpassen. Die Software arbeitet dabei nicht destruktiv, das bedeutet, dass das Originalbild unangetastet bleibt. Leider gestaltet sich das Entfernen einer Effektvorlage als seltsam umständlich. Um einen solchen Effekt zu entfernen, muss man einen vorgefertigten “Effekt” mit der Bezeichnung “Effekt entfernen” auf das Bild ziehen. Ein Eintrag im Kontextmenü könnte diesen Drag-and-Drop-Vorgang deutlich vereinfachen.

Während man sich zum Einstieg hervorragend mit Bewegungs- und Effekt-Vorlagen sowie dem Drag-and-Drop-System austoben kann, ist bei vielen Anwendern irgendwann der Punkt erreicht, wo es noch individueller, vor allem aber dynamischer werden soll. Dafür stehen dann konfigurierbare Bewegungs- und Zoomfahrten zur Verfügung. Der nach einem Dokumentarfilmer benannte Ken-Burns-Effekt ist als Vorlage enthalten, bietet aber nur das herein und heraus Zoomen. Soll sich die Kamera während des Zooms bewegen, muss individuell animiert werden. Neben den Kamerabewegungen gibt es noch die Möglichkeit, Bilder anhand eines Pfades zu animieren. Mit solchen Bewegungspfaden lassen sich dann Bilder über den Bildschirm schieben, sich drehen und die Größe ändern. Dies geht prinzipiell leicht von der Hand, allerdings sind die “Anfasspunkte” der verschiedenen Bewegungsschritte manchmal schwer zu greifen, wenn diese dicht beieinander liegen. Erstellte Kamerafahrten und Bewegungspfade lassen sich zudem speichern, um sie zukünftig schnell zur Hand zu haben.

Überblendungen und Bewegungsanimationen sind starke Stilmittel, um eine Präsentation fesselnd zu machen. Zudem sind sie in DiaShow 10 recht einfach umzusetzen. Bei komplexen Animationen und zeitlich getimten Abfolgen von Effekten wird es dann schon schwerer. Hilfestellung leistet DiaShow 10 mit einem Kapitelobjekt. Dieses erlaubt das Zusammenfassen von Bild- und/oder Videoelementen und deren mehrspurigen Aufbau. Zudem ist die Verwaltung mit Kapiteln deutlich einfacher, da das Kapitel an sich bewegt werden kann, ohne dass die Abfolge innerhalb der Kapitel sich ändert. Zudem sind Kapitel schachtelbar. Damit sind die Kapitel nicht unähnlich von Gruppierungen in Bildbearbeitungs- und Videoschnittprogrammen. Nicht mehr ganz so einfach zu erfassen, aber dennoch ein mächtiges Animationswerkzeug, ist die Flexi-Collage. Die Flexi-Collage sieht auf den ersten Blick aus wie ein Kapitel, kann aber deutlich mehr. Sie erlaubt es, Bilder innerhalb der Collage zu animieren, wie es auch in Kapiteln möglich ist. Darüber hinaus kann die Flexi-Collage selber auch mit Kamera- und Bewegungspfaden animiert werden. Damit lassen sich komplexe Animationen leichter umsetzen.

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